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Delphin-Pumpe statt Wasserturm: Die Geschichte des Schiffbeker Wasserwerks

Eine zentrale Wasserversorgung erhielt Schiffbek im Jahr 1913, und in diesem Falle war es die Gemeinde selbst, die diese Einrichtung schuf. Der Beschluss dazu war bereits im November 1906 gefasst worden. Vor allem versprach man sich davon eine Verbesserung des Brandschutzwesens. Den Einwohner brachte es dagegen dem Lokal-Anzeiger zufolge keinen direkten Vorteil, da zu diesem Zeitpunkt fast alle Häuser eigene Wasserleitungen besaßen. Dies war wohl auch der Grund dafür, dass man die Einwohner nach Fertigstellung zum Anschluss an das Gemeindenetz verpflichtete.
 
Ehe es allerdings mit den Bauarbeiten auf dem Wasserwerksgrundstück am Öjendorfer Weg losgehen konnte, gab es noch einen langwierigen Entscheidungsprozess über die technische und bauliche Gestaltung. Ursprünglich beabsichtigte man, einen 47 m hohen Wasserturm zu errichten. Doch die vom Technischen Bureau Scheven aus Düsseldorf in Aussicht gestellte Provision ließ den Architekten, der für sein Engagement auch von den Mannesmann-Röhren-Werken bezahlt wurde, seinen Einfluss zugunsten einer turmlosen Lösung geltend machen. Tatsächlich hatte er damit Erfolg: Im November 1912 beschloss die Gemeinde, das Wasserwerkgebäude zu errichten, in dem heute der Kulturpalast beheimatet ist. Es arbeitete mit einem Delphin-Pumpwerk, das sowohl Wasserturm als auch Erdbehälter und Bedienung überflüssig machte. Neben dem Maschinenhaus für die Pumpen umfasste das Wasserwerk lediglich einen Raum für die Enteisenungsanlage, einen Reinwasserbehälter und zwei kleine Brunnenhäuschen.